Die Espresso Book Machine ist nun auch in der Wikipedia vertreten

Endlich ist es soweit. Die Espresso Book Maschine hat in der deutschsprachigen Wikipedia eine eigene Seite bekommen. Was für eine Maschine, werden sich vielleicht einige Leser fragen?

Nun auf alle Fälle ist es keine Maschine, die uns neben dem Genuss eines guten Buches zusätzlich einen köstlichen Espresso serviert. Das Espresso steht hier, wie auch seine italienische Wurzel, sozusagen vor allem für ein ausdrücklich für den Gast zubereitetes Gericht oder Getränk; in diesem Fall aber ein Buch.

Die Schnelligkeit, mit der die Book Machine ihre Bücher auswirft, ist beeindruckend. In weniger als 2 Minuten entsteht ein 300 Seiten großes Buch. Also inklusive Druck, Umschlag und Zuschnitt. Das Ergebnis lässt sich selbstverständlich nicht mit einem Hardcover-Buch im Schweinsledereinband vergleichen, dass im Bücherschrank einen besonderen Platz einnimmt. Aber wer sich nur für den Inhalt der einzelnen Werke interessiert und nicht ständig eBooks auf dem Bildschirm lesen möchte, für den ist die Espresso Book Maschine sicher ein Alternative.

Was uns nun auch zum Preis des Gerätes mit der Modell-Bezeichnung EBM 2.0 bringt, die Xerox im Jahre 2007 entwickelte. Vielleicht werden sich einige Leser sagen: So ein Teil würde in meiner Buchhandlung oder meinem Antiquariat sicher auch schick aussehen. Sie können die Espresso Book Machine, meinen letzten Informationen zu Folge, für einen Preis um die 80.000 USD ordern. Spezielle Anfragen beantwortet ondemandbooks.com

Vor allem in Australien, Kanada, den USA und Ägypten sind derzeit etwa 85 Espresso Book Maschinen in Universitäten und größeren Buchhandlungen im Einsatz. In Europa konnte sie sich bisher nicht durchsetzen. Dies liegt wohl vor allem auch daran, das hier in vielen Ländern eine Buchpreisbindungsgesetz die Neuauflage und die Veröffentlichung von Büchern explizit regelt.

Es darf halt nicht alles kopiert und veröffentlicht werden, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, obwohl dieses eingefahrene Regelwerk langsam zu bröckeln beginnt, wie einige Politiker mit der Veröffentlichung ihrer Doktorarbeiten eindrucksvoll bewiesen haben.

Sicher wird die Espresso Book Maschine in Europa in den nächsten Jahren Fuß fassen. Die Verhandlungen der einzelnen europäischen Verlage bezüglich der Lizenzrechte ihrer Bücher dürfte sich aber noch über einige Monaten erstrecken. Dank der vorherrschenden Online-Dominanz von Amazon und Google Books erwarte ich aber eine schnelle Einigung, welche vielen Buchhändlern sicher nicht gefallen dürfte.

Das folgende Video ist zwar in englischer Sprache, aber Bilder sagen manchmal mehr als Worte. 😉


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