Paperbackworld R.I.P.

Neben den ganzen Berichten über den Tod von Michaels Jackson ist auch ein Großer der Buchbranche dieser Tage zu Grabe getragen worden.

Das Insolvenzverfahren wurde am 8. Juli eröffnet. Paperbackworld, der ebay Powerseller mit knapp 200.000 Bewertungen hatte Anfang des Jahres 2009 einen massiven Umsatzeinbruch erlitten und konnte sich nicht mehr erholen.

Ich denke nicht, dass Paperbackworld in den Zeiten der Finanzkrise alleine schwankt und umfällt. Andere Buchhändler, ob nun im Online Geschäft oder mit reinem Ladenlokal, haben sicher einige Rücklagen gebildet, von denen sie jetzt (über)leben können oder sind bereits ohne Pressemitteilung vom Markt verschwunden.

Böse Zungen behaupten ja auch, dass der Tiefpunkt der Finanzkrise nun erreicht ist und die Umsätze wieder nach oben gehen. Außerdem steht so langsam aber sicher das Weihnachtsgeschäft vor der Tür, dass einigen Buchhändlern dann doch noch ein gutes Jahr 2009 bescheren dürfte.

Traurig finde ich aber, dass sich der Paperbackworld Vorstand Andreas Makedon still und heimlich nach London abgesetzt hat. Die Kunden, welche ihre Bücher nun nicht mehr erhalten, sollten darüber informiert werden und die eventuell bezahlte Vorkasse zurück erhalten. Die letzten eingegangenen Bewertungen für Paperbackworld auf den größeren Plattformen wie ebay oder Amazon sprechen ja Bände.

Nun, die 900.000 Kundenadressen werden sicher einen neuen Abnehmer finden und auch in Zukunft werden große Onlinebuchhändler wie Phoenix aus der Asche erstehen.

Gabriel Zaid, einer der bekanntesten mexikanischen Schriftsteller sagte einmal: „Wenn sich unsere Leidenschaft für das Schreiben und Veröffentlichen von Büchern ungebremst so weiter entwickelt, dann gibt es bald mehr Autoren als Leser“.

Ich meine, wenn sich die Anzahl der Buchhändler nicht ab und zu von selbst regulieren würde, dann hätten wir bald mehr Buchhändler als Bücher.

RIP

Ruhe in Frieden Paperbackworld…

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1 Kommentar

  1. J. Müller

    Wichtig ist doch nur,d ass

    -Thalia
    -Hugendubel
    -Weltbild
    -Mayersche

    überleben.

    Die kleinen braucht eh niemand. Die Großen können eh viel besser dann mit den Verlagen verhandeln, bis es auch hier nur noch Bertelsmann udn 5 weitere gibt.

    Dann ist endlich Ruhe auf dem Buchmarkt und diese ganzen kleinen verlage und Buchhändler tummeln sich nicht mehr umher – dann geht es endlich ans Geld verdienen.

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