Die Wolfshaut – Hans Lebert – ISBN: 3866955405

Die Wolfshaut

In seinem Roman Die Wolfshaut übt Hans Lebert deutliche Kritik am Nationalsozialismus und der im Nachkriegsösterreich geübten Verdrängungspraxis der Geschehnisse während des Dritten Reichs.

Entstehung:

Nach siebenjähriger Entstehungszeit erschien der Roman schließlich in einem deutschen Verlag, da sich in Österreich kein Verleger gefunden hatte. Der Titel Die Wolfshaut stammt von einer Legende, die Lebert schon als Kind gekannt haben dürfte und die offenbar auf einer wahren Begebenheit basiert: Vor dem Weltkrieg streunte im Gebiet der Koralpe ein Riesenwolf, der großen Schaden am Vieh anrichtete und im Volksmund »der Bauernschreck« genannt wurde.

Die von Lebert beschriebenen Verbrechen während des Dritten Reichs beruhen auf der tatsächlichen Ermordung von Fremdarbeitern durch SS und Volkssturm auf dem Präbichl in der Steiermark im Frühjahr 1945.

Inhalt:

1952 kehrt der Matrose Johann Unfreund heim in ein österreichisches Dorf mit dem sprechenden Namen »Schweigen«. Merkwürdige Todesfälle ereignen sich in der folgenden Zeit im Dorf. Johann Unfreund macht sich nicht nur verdächtig, weil er zu den Dörflern auf Distanz bleibt, sondern vor allem, weil er sich dafür interessiert, dass gegen Ende des Zweiten Weltkrieges am Rande des Dorfs eine Gruppe von Zwangsarbeitern umgebracht worden war.

Kein Dorfbewohner will sich an die Morde von damals erinnern, doch Angst liegt in der Luft; das friedliche Bild von Ackerbau und Viehzucht ist brüchig. Das gemeinsame Verbrechen schweißt die Dorfgemeinschaft gegen Fremde zusammen.

Die Menschen glauben an einen Wolf, der sein Unwesen um das Dorf herum treibt und als Symbol für das Böse im Menschen verstanden werden kann. Die Dorfbewohner, dargestellt als Ewig-Gestrige, jagen das Böse ihrer Gegenwart und Vergangenheit lieber in Form einer Bestie, als es in ihren eigenen Köpfen zu entdecken.

Der Rädelsführer der Verbrechen kann sich, da er gerade in den Landtag gewählt wurde, dank seiner Immunität der Strafe entziehen. Während die Schuldigen der irdischen Gerechtigkeit entkommen, schlägt das überirdische Gericht in Form eines endlosen Landregens zu.

Aufbau:

Formal dem Aufbau eines Kriminalromans folgend, stellt der Roman sich als ländliche Detektivgeschichte mit politischer Dimension dar. Von Bedeutung ist die ausdrucksstarke Natursymbolik. Die Handlung umfasst genau 99 Tage und 99 Tage dauert auch der Regen an, der das Schweigen im Dorf aufweicht.

Wirkung:

Der Verkauf der ersten Auflage von nur 3000 Exemplaren im Jahre 1960 im Claassen Verlag, verlief schleppend; zu sehr war die Öffentlichkeit noch auf Harmonie und Verdrängung der Ereignisse während des Dritten Reichs bedacht.

Erst eine Neuauflage in der DDR 1962 brachte einen größeren Verkaufserfolg, da hier der radikale Antifaschismus begeistert aufgenommen wurde. In Fachkreisen wurde [[Hans Lebert]]s Buch anerkannt und honoriert. So erhielt der Autor nur ein Jahr nach Erscheinen der Wolfshaut den Theodor-Körner-Preis und 1962 den Staatspreis für österreichische Geschichtswissenschaft.

In der Deutschen Nationalbibliothek sind zusätzlich zu der in der DDR verlegten Ausgabe, 4 weitere aufgeführt. So erschien das Buch im Jahre 1991und 1993 im Europaverlag unter der ISBN: 3203511428 und zusätzlich 1993 und 1994 im Fischer Taschenbuchverlag unter der ISBN: 3596114977. Im Jahre 2001 verlegte der Europaverlag das Buch erneut unter der ISBN: 3203795256 und im Jahre 2008 die bereits erwähnte letzte Ausgabe im Neuen Europa Verlag unter der ISBN: 3866955405. Die einzelnen Exemplare sind auf den folgenden Abbildungen ersichtlich.

Die Wolfshaut - 1993 - Europaverlag Die Wolfshaut - 1994 - Fischer Verlag Die Wolfshaut - 2001 - Europaverlag Die Wolfshaut - 2008 - Neuer Europa Verlag

Ich beobachtete das Buch seit Anfang 2006, stellte aber meine Nachforschungen nach Erscheinen der Auflage im Jahre 2008 ein. Erstaunt und freudig überrascht sah ich soeben, dass das Buch auch in der letzten Auflage schon wieder vergriffen ist.

Da ich fälschlicherweise die überwiegende Anzahl der Eintragungen in meiner Datenbank über die Verkaufserfolge dieses Klassikers gelöscht habe, stehen mir nur sporadische Daten zur Verfügung. Diese werde ich aber bei nächster Gelegenheit aktualisieren.

Bei ebay verkauften sich seit dem 08.08.2006 deutlich mehr als 5 Exemplare. Leider kann ich aus dem oben erwähnten Grund im Moment nur diese 5 für eine Preisrecherche zu Rate ziehen. Die Preise lagen zwischen  19,90 Euro und 44,90 Euro. Der durchschnittliche Verkaufspreis aller Angebote betrug ca. 33,- Euro. Weitere Informationen sind bei Bedarf verfügbar.

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5 Kommentare

  1. Eine Neuauflage der “Wolfshaut” von Lebert ist überfällig.
    Ich würde dieses wertvolle Buchsofort kaufen!

  2. Reinhold Christiani

    das Buch ist mirjetzt mehrmals empfohlen worden.
    Auch aufgrund dieser Darstellung hier bin ich sehr interessiert

  3. Brigitte Nielsen

    dieses Buch würde ich sofort kaufen

  4. Ulrich Sperl

    Angeregt von W. Schmidt-Dengler’s “jederzeit besuchsfähig” bin ich sehr neugierig geworden. Eine Neuauflage der “Wolfshaut” würde ich sehr begrüssen, U. Sperl.

  5. Ich würde mich über eine Sammlung aller Lebert-Bücher freuen!

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